Hintergrund
Das Bundesland Bayern beherbergt rund 85% der in Deutschland vorkommenden Pflanzenarten und spielt daher eine herausragende Rolle für den hiesigen Artenschutz. Die faszinierende bayrische Pflanzenwelt wird von 2 spannenden Datens(ch)ätzen zur “Flora von Bayern” dokumentiert, die sich jetzt auch im LAND-Portal entdecken lassen.
Die Flora von Bayern
Hinter der Arbeitsgemeinschaft Flora von Bayern, steckt eine breite Allianz aus Naturschutzverbänden, Hochschulen, Fachbehörden und den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB). Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Flora des Freistaates Bayern zu erfassen, darzustellen und hinsichtlich der durch Landnutzung und Klimawandel verursachten Veränderungen auszuwerten. Die dadurch verfügbaren Informationen sind von enormer Bedeutung für Fragen des Artenschutzes und der Biodiversitätsforschung. Die gesammelten Daten werden fachwissenschaftlich von der AG Flora von Bayern betreut und basieren auf dem jahrzehntelangen Engagement vieler regionaler Artenkenner, die ehrenamtlich kartieren oder wissenschaftliche Arbeiten und Literatur sowie Herbaraufsammlungen digitalisieren und auswerten. Der Datenbestand „Occurrence Data of Vascular Plants collected or compiled for the Flora of Bavaria” ist frei verfügbar und beinhaltet Verbreitungsdaten zu rund 4000 heimischen Gefäßpflanzen Bayerns.
Floristische Nachweise des LfU Bayerns
Auch das behördliche Pflanzenmonitoring vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) trägt zur „Flora von Bayern“ bei, wird aber als gesonderter Datensatz publiziert. Die vom Landesamt seit Anfang der 1970er Jahre im Sinne des Biotop- und Artenschutzes erhobenen Datenbestände zu den Gefäßpflanzen in Bayern stammen überwiegend aus der Biotopkartierung wie Flachland- und Alpenbiotopkartierung, sowie der Artenschutzkartierung. Mehr als 7 Millionen Pfllanzennachweise werden über diesen Datensatz bereitgestellt. Sie werden entsprechend den Richtlinien des Fachdatenzentrums der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB IT Center) zum Umgang mit Beobachtungsdaten, den Sonderregelungen zur Erstellung einer Flora von Bayern und den Richtlinien des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) zum Umgang mit floristischen Daten aus dem Projekt „Flora von Bayern“ bereitgestellt.
Beide Datensätze werden am SNSB im Datenmanagementsystem Diversity Workbench verwaltet, archiviert und veröffentlicht. Die Anbindung an das LAND-Portal wurde durch NFDI4Biodiversity ermöglicht.
Hier geht es zu beiden Datensätzen im LAND-Portal.
Abbildung 1: Die Flora von Bayern enthält Daten aus unterschiedlichen wertvollen Pflanzenhabitaten (oben: Niedermoor, (c) Marcel Ruff) und umfasst sowohl Feldbeobachtungen (unten links: Leontopodium alpinum Cass, Edelweiss, (c) Andreas Zehm) als auch Herbarbelege (unten rechts: Hieracium murorus L. ssp. pseudodaiphanoides Gerstl. & Zahn, (c) SNSB - Botanische Staatssammlung München)